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Entwicklung eines ultraschnellen Mikroskops


Mittwoch, 24.11.2021

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat für den Leibniz-Wettbewerb 2022 im Programm „Leibniz Transfer“ die Förderung eines HPI-Projekts zur Entwicklung eines ultraschnellen Mikroskops für das Arbeiten mit hochinfektiösen Krankheitserregern empfohlen.

Die Multiphotonenmikroskopie (two photon excitation microscopy, TPE) ist ein äußerst wertvolles Instrument zur direkten Untersuchung von Infektionsprozessen unter realistischen Bedingungen. Für Forschende, die in Laboren der biologischen Sicherheitsstufe 3 (BSL3) mit Krankheitserregern arbeiten, wie z. B. mit SARS-CoV-2, sind TPE-Mikroskope jedoch äußerst rar. Zudem sind für die Echtzeit-Bildgebung von Infektionsprozessen in großen Volumina neue Strategien zur Erhöhung der Aufnahmegeschwindigkeit erforderlich. 

Das Transferprojekt setzt genau dort an: Ziel ist es, einen robusten TPE-Prototyp zu entwickeln, am HPI zu installieren und so für die Infektionsforschung verfügbar zu machen. Dazu sollen Forschende aus den Gebieten Lichtmikroskopie, Lasertechnik und Life-Science zusammengebracht werden – sowohl aus dem akademischen Bereich als auch aus der Industrie. So soll die nächste Generation von TPE-Mikroskopen entwickelt werden, die für die Untersuchung von Krankheitserregern unter BSL3-Bedingungen optimiert sind und eine benutzerfreundliche Bedienung bieten. 

„Damit entwickeln wir nicht nur neuartige Technologien, sondern schaffen auch eine Infrastruktur, die dringend benötigt wird, um schnell Strategien gegen zukünftig auftretende Pandemien zu entwickeln“, erklärt Projektleiter Dr. Roland Thünauer (Leiter der Lichtmikroskopie an der HPI-Technologieplattform „Mikroskopie und Bildanalyse“). 

Kooperationspartner neben verschiedenen Gruppen des HPI sind unter anderem die Universität zu Lübeck, das Forschungszentrum Borstel – Leibniz Lungenzentrum (FZB), das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e.V. - Hans-Knöll-Institut (HKI), das Medizinische Laserzentrum Lübeck GmbH sowie der Leibniz-WissenschaftsCampus InterACt.

Das Programm "Leibniz-Transfer" fördert den Erkenntnistransfer aus allen Wissenschaftsbereichen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, genau wie die Entwicklung von Vermittlungs- und Transfermethoden.

InterACt gratuliert Dr. Thünauer ganz herzlich und freut sich auf das spannende Projekt mit vielen interessanten Kooperationsmöglichkeiten!